Demenz verstehen
Es gibt nicht die Demenz – daher müssen auch Versorgungsmodelle der Vielfalt und dem individuellen Verlauf der Erkrankung gerecht werden. Klar ist der Anspruch „ambulant vor stationär“: so lange wie möglich zu Hause! Wie lange ein Mensch mit Demenz in seinen eigenen vier Wänden bleiben kann, hängt aber von verschiedenen Faktoren ab, vor allem von der eigenen Krankheitseinsicht und dem Verständnis seines Lebensumfeldes. Das können Angehörige, Freunde, Nachbarn, aber ebenso auch die Verkäuferin im Supermarkt sein, die sensibel auf die Veränderungen eingehen. Ein Pflegedienst kann helfen, geeignete Strategien zu entwickeln und vor allem den Druck von den „informellen Betreuern“ nehmen. Eine gründliche Beratung und ggf. stundenweise Betreuungsleistungen können oft schon reichen, um einem Menschen einen jahrelangen Verbleib in der eigenen Wohnung (und damit auch mitten in der Gesellschaft) zu ermöglichen. Die speziell geschulten Betreuungskräfte legen den Fokus auf die Förderung der kognitiven Fähigkeiten (z. B. durch Gedächtnistraining) und den Erhalt der Alltagskompetenzen – und wo den Angehörigen manchmal die Geduld ausgeht, hilft die professionelle Ausbildung der Fachkräfte, um eine positive, motivierende Haltung aufrechtzuerhalten.
Spezialisierte Demenzangebote:
Angebote bei Demenz
RENAFAN bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten einer Demenzbetreuung an:
Wir beraten Sie gern!
Angehörige unterstützen
Zunächst werden fast alle demenziell veränderten Menschen ausschließlich oder überwiegend von Angehörigen versorgt – mit ein bisschen „Tüddeligkeit“ kommt man zurecht. Es ist allerdings nicht leicht, den Punkt zu erkennen, wo es in eine Überforderung kippt - daher empfehlen wir immer, sich Hilfe zu holen, solange noch nichts passiert ist. Viele Gefahrenquellen bei Demenz
erkennt man als Laie nicht. Darüber hinaus sind Angehörige fast immer mit Gefühlen von Einsamkeit und Überforderung konfrontiert, wenn eine Demenz
die Familie durcheinanderwirbelt. Viele Rollen muss neu gefunden, manche Konflikte geklärt oder begraben werden. Es gibt Entlastungsmöglichkeiten, über die man sich so früh wie möglich informieren sollte. Pflegeberatungsstellen und Interessenverbände sind hier sehr wichtige Anlaufstellen. Jede unserer Pflegedienstleitungen oder auch SozialarbeiterInnen in den RENAFAN-Standorten informiert ebenfalls und kümmert sich um die nächsten Schritte. Grundsätzlich gilt, dass die Pflege durch Angehörige meist durch professionelle Pflege ergänzt werden kann – zur Sicherstellung einer optimalen Versorgung und auch zur Entlastung der Familie.
Die richtige Pflege finden
In der Pflege gilt wie überall: Eine Leistung muss zum Menschen passen, für den sie gemacht ist – lassen Sie sich von unseren Experten beraten! Wenn die ambulante Situation im Falle einer Demenz nicht mehr genug Sicherheit bietet, ist ein umtriebiger Charakter sicher in einer Tagespflege mit buntem Programm gut aufgehoben. Aber eine eher introvertierte Persönlichkeit, die lieber in der Sicherheit der eigenen vier Wände bleibt, fühlt sich in einem Betreuten Wohnen für Menschen mit Demenz wohler. Die eigenen Möbel stellen für viele Erkrankte eine sehr wichtige Stütze dar, vermitteln Sicherheit und Kontinuität in einer ansonsten als chaotisch und beängstigend wahrgenommenen Umwelt. Egal, welches Angebot Sie wählen: Alle MitarbeiterInnen sind speziell geschult, die Wesensveränderungen wertschätzend und beruhigend zu begleiten. Daneben wird überall auch kognitiv gefördert, z.B. durch Gedächtnistrainings und durch praktische Tätigkeiten zum Erhalt der Alltagskompetenz .
Die Demenz ist eine Erkrankung, die trotz verbesserter medikamentöser Therapie (Antidementiva) noch unheilbar ist - man kann sie aber verlangsamen. Eine frühe Behandlung ist entscheidend, denn einmal zerstörte Gehirnzellen können nicht ersetzt werden. Ursächlich für die Demenz sind immer Neuronenschädigungen im Gehirn, die erst eine Verkleinerung der Nervenzellen und dann eine vermehrte Proteinablagerung zwischen den Zellen mit sich bringen – die sogenannten Plaques verhindern neue Verbindungen zwischen den Zellen und stören zusätzlich noch den Sauerstofftransport. In der Folge nimmt nicht nur die Merk- und Konzentrationsfähigkeit deutlich ab, sondern auch das Orientierungsvermögen, bis schließlich auch das Langzeitgedächtnis und das Stammhirn betroffen sind.
Die weitaus bekannteste und mit rund 60 % der Fälle auch häufigste Verlaufsform ist die Alzheimer (1864 - 1915) benannt wurde, der die Krankheit erstmals\u2026"" data-href="/glossar/a/alzheimer">Alzheimer -Demenz , die mit der klassischen Vergesslichkeit beginnt.
Bei der Parkinson-Demenz sind zunächst motorische Einschränkungen sichtbar (Zittern, Kopfnicken), die kognitiven prägen sich zumeist erst später aus.
Bei der Lewy-Body-Demenz treten auffällige Schwankungen in der geistigen Leistungsfähigkeit auf, dazu kommen optische Halluzinationen und parkinsonähnliche Symptome.
Die vaskuläre Demenz geht auf eine Verengung der Blutgefäße zurück und lässt sich durch gefäßerweiternde Medikamente behandeln. Früherkennung ist wichtig.
Die frontotemporale Demenz (Pick-Krankheit) führt zu ausgeprägten Verhaltensänderungen – Erkrankte „vergessen“ jegliche Manieren. Erst danach setzen die typischen demenziellen Symptome ein.
Die sekundäre Demenz ist immer durch eine andere Vorerkrankung (Herz-Kreislauf-, Schilddrüsenerkrankungen, Alkoholmissbrauch) bedingt.