Kapitalfonds verstärkt auf dem Pflegemarkt

Internationale Investmentfonds steigen verstärkt in den deutschen Pflegemarkt ein. Die demografische Entwicklung, die sichere Refinanzierung durch die Pflegekassen und die (noch) vorherrschende Kleinteiligkeit des deutschen Marktes locken die global agierenden Unternehmen wie Chequers oder Oaktree. Diese Entwicklung sehen viele mit Sorge, denn man fürchtet einen Qualitätsverlust in der Pflege, wenn ausschließlich mit dem Ziel des gewinnbringenden Weiterverkaufs Betriebe zusammengefasst und saniert werden. In Niedrigzinszeiten sind die erwartbaren Renditen von 5-8 % eine sehr hohe Motivation, nach einer kurzen Umstrukturierungsphase die Pflegeeinrichtungen weiterzuverkaufen. Allerdings lassen sich kaum MitarbeiterInnen gewinnen, wenn die Qualität nicht auf hohem Niveau bleibt - der Fachkräftemangel macht gute Arbeitsbedingungen zur einzig erfolgreichen Marktstrategie. Der wachsende Pflegebedarf wird ohne privates Kapital in Deutschland kaum zu bewältigen sein. Laut einer Untersuchung der Frankfurter Immobilienberatung CBRE wurden in 2016 drei Milliarden Euro in Pflegeimmobilien investiert. 60 % des Kapitals kamen aus dem Ausland.